Der vierte und letzte Anlass in der SRB-Reihe «Wohlbefinden im Alter» stand unter dem Thema «Älter werden heisst: öfter Weichen neu stellen». Brigitte Däpp und Linda Baldinger vom Seniorenrat Stadt Brugg konnten im Odeon-Bistro über 50 Teilnehmende begrüssen.
Elisabeth Michel-Alder (Sozialwissenschaftlerin, Unternehmensberaterin, Forscherin) gab Einblick in die Resultate des Forschungsprojektes «Neues Alter».
In diesem Projekt wurden die Lebenswege von 25 Frauen und 25 Männern über 70 erforscht. Überrascht hat die Forschenden die Beobachtung, dass sich Krankheiten und Krisen klar relativieren, wenn Tätigsein statt Ruhestand praktiziert wird; und sogar die Heilung und die Lebensqualität positiv beeinflusst werden können. Unsere Lebenserwartung dehnte sich in den letzten 100 Jahren um 30 Jahre aus. Ein knappes Drittel der Bevölkerung arbeitet über die Pensionierungsgrenze hinaus. Tätigsein fördert menschliche Beziehungen und Gesundheit im Alter. Ein generelles statt ein flexibles Ruhestandsalter ist eine Denk- und Handlungsbarriere, wenn es darum geht, die Lebenswege und das verfügbare Leistungs- und Erfahrungspotenzial persönlich zu gestalten.
Eine weitere Erkenntnis war die Zuwendung der Befragten zur Natur, Vegetation und zu grünen Landschaften. Sie sind für Frauen und Männer in allen Lebensphasen wichtige Kontexte, die zu Auseinandersetzungen einladen.
Anschliessend an das Referat hatten die Anwesenden Gelegenheit sich in «Murmelgruppen» auszutauschen. Dabei entstand der Eindruck, dass sich die meisten Teilnehmenden bereits mit «Weichenstellen» befasst haben und sich an diesem Nachmittag bestätigt fühlten.
Zur Abrundung des Themas wurde der Film «Die Herbstzeitlosen» gezeigt. Bei vielen Szenen konnte man den Bogen zum Gehörten schlagen!